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Frauenpower bei IDS
Auszeichnungen als familien- und frauenfreundliches Unternehmen sind das eine. Doch was sagen Frauen in Schlüsselpositionen bei IDS zu ihrer Arbeit, zu notwendigen Kompetenzen, um sich in einer immer noch männerdominierten Branche zu behaupten und wie können sie Familie und Beruf vereinbaren. Als erstes haben wir bei Tatjana Scheuring, Bereichsleiterin Produkt- und Prozessmanagement, nachgefragt.
Tatjana: Wie bist Du zur Logistik gekommen? Warum hast Du Dich für die Logistik entschieden?
Nach dem Abitur wollte ich gerne ein duales Studium machen. Als eher praktisch veranlagter Mensch reizte mich hier vor allem der Praxisbezug. Die Berufsakademie (BA) Mannheim bot damals den Studiengang Betriebswirtschaft mit Fachrichtung Spedition, Transport und Logistik an. Und nachdem ich mich über die Branche schlaugemacht hatte, habe ich mich bei DHL EXPRESS im hessischen Rodgau für ein BA-Studium beworben. Faszinierend fand ich schon damals an der Logistik das Ineinandergreifen und Zusammenwirken der einzelnen Beteiligten sowie die vielen Schnittstellen. Das versprach eine interessante Tätigkeit mit viel Abwechslung. Ein Eindruck, der sich definitiv bewahrheitet hat.
Heute hältst Du selbst immer wieder Vorträge vor Studenten, wie kürzlich an der Hochschule Darmstadt. Was war dein Thema? Wie ist es für Dich heute selbst Wissen weiter zu vermitteln?
Zuletzt habe ich einen Vortrag zum Thema „Digitalisierung in der Stückgutlogistik“ gehalten. Inhalt war ein Überblick darüber, welche Einflussfaktoren die Branche aktuell im Allgemeinen bewegen und wie wir bei IDS Forschung und Entwicklung betreiben. Anhand unseres Projektes B2C 4.0 mit weiteren Verbesserungen und zusätzlichen Services für den Privatempfänger konnte ich den Studierenden zeigen, wie wir mithilfe von Digitalisierung Prozesse optimieren und Mehrwerte für unsere KundInnen schaffen.
Ich fühle mich sehr geehrt, meine Praxiserfahrung heute weitergeben zu können. Ich hoffe, die Studierenden durch die Vorstellung der Praxis für unsere Branche zu begeistern und meine Freude an meiner Tätigkeit in der Logistik zu vermitteln.
Was waren Deine beruflichen Stationen?
Nach meinem Studium habe ich 2003 bei einem Logistikdienstleister im Raum Stuttgart gearbeitet, zuerst als Assistentin der Geschäftsleitung, später als Bereichsleiterin Logistics und IT. 2010 ist mein Sohn zur Welt gekommen. Nach der Elternzeit und einem Umzug in den Raum Aschaffenburg bin ich 2013 bei IDS eingestiegen – zu Beginn in Teilzeit im Bereich Key Account Management, ab 2017 dann im Bereich Produkt- und Prozessmanagement. Seit Oktober 2021 leite ich diesen Bereich.
Was sind Deine Aufgaben? Wie sieht Dein Arbeitsalltag aus?
Routineaufgaben gibt es bei uns nicht, jeder Tag ist anders. Wir beschäftigen uns ständig mit neuen Aufgabenstellungen und Themen. Im Bereich Produkt- und Prozessmanagement steuern wir Projekte von der Projektidee bis zur Implementierung von neuen Lösungen. Meine Aufgaben reichen von der Marktbeobachtung zur Identifikation von neuen Lösungen über den regelmäßigen Austausch in kooperationsübergreifenden Projektgruppen, also mit KollegInnen aller IDS Partner, bis hin zur Beschlussvorbereitung, Umsetzungsplanung und Begleitung der Einführung.
Einen typischen Arbeits“alltag“ kennen wir nicht, denn jedes Projekt hat andere Rahmenbedingungen, muss anders gehandhabt und bearbeitet werden.
Was ist für Dich das Besondere an der Logistik, an Deinen Aufgaben …
Logistik ist einfach spannend. Die Branche ist immer in Bewegung und wir müssen extrem schnell auf neue äußere Einflüsse reagieren, wie zuletzt zum Beispiel in der Corona-Krise, den unglaublichen Sendungsmengen im Frühjahr 2022 oder den aktuellen Lieferengpässen. Kein Tag ist wie der andere und man steht in ständigem Austausch mit den vielen Menschen, die daran arbeiten, passgenaue Logistik zu liefern. Genau dieser Austausch ist es auch, der mir an meiner Arbeit besonders gut gefällt.
… und an IDS?
IDS als Kooperation ist für mich vor allem ein Pool an verschiedenen Strategien, Meinungen und Ideen, die in ihrer Vielfalt unseren Prozess der stetigen Weiterentwicklung positiv beeinflussen. IDS als Arbeitgeber ist für mich besonders, weil hier ein Umfeld geboten wird, welches Eigeninitiative und Ideen fördert und mir als Mutter gleichzeitig ausreichend Raum für Familienzeit lässt.
Kannst Du Beispiele nennen, die Dir als Mutter die Arbeit erleichtern?
Flexible Arbeitszeiten und mobiles Office ermöglichen es mir, sowohl meiner Tätigkeit bei IDS als auch meinem Sohn gerecht zu werden und den Spagat zwischen Arbeit und Familie gut zu meistern.
Durch die IDS Geschäftsführung habe ich immer Verständnis erfahren, wenn ich z. B. aufgrund von Krankheit meines Sohnes oder familiärer Termine mal nicht zu 100 Prozent einsatzfähig war. Egal, ob Schulfest oder Kinderarzttermin, es wurde bisher immer eine Lösung gefunden, wie ich meinen Sohn in seiner Entwicklung begleiten und gleichzeitig meine Aufgaben bei IDS erfüllen konnte.
Logistik gilt ja auch heute noch eher als „Männerdomäne“. Braucht frau hier besondere Fähigkeiten?
Es ist tatsächlich so, dass die Entscheidungsgremien bei IDS hauptsächlich mit Männern besetzt sind. Noch, denn Frauen sind durchaus auf dem Vormarsch und werden meiner Wahrnehmung nach auch in vollem Umfang akzeptiert und geschätzt. Ich würde mich sehr freuen, wenn sich noch mehr Frauen für unsere Branche begeistern, auch wenn das Bild der „Männerdomäne“ in vielen Köpfen noch vorherrscht.
Frau benötigt aus meiner Sicht die gleichen Fähigkeiten wie Männer, um in unserer Branche erfolgreich zu sein. Das sind vor allem Flexibilität, Servicebewusstsein und Kommunikationsfähigkeiten.
Wie gehen die Männer mit einer Frau als Projektleiterin um, die sagt, wo der Weg langgeht … oder auch als Kollegin?
Bislang habe ich ausschließlich positive Erfahrungen in meiner Tätigkeit als Projektleiterin gemacht. Eine Frau war hier nie das Thema. Ich möchte behaupten, dass die Männer mit mir genauso umgehen wie mit meinen männlichen Kollegen. Wir haben alle ein sehr gutes Verhältnis, auch wenn man manchmal beim „Männerhumor“ als Frau nicht zimperlich sein darf 😊.
Wie setzt Du Dich als Frau in der Männerwelt durch?
Durch Sach- und Kommunikationskompetenz, ich denke das unterscheidet sich nicht von meinen männlichen Kollegen.
Wenn Du an die Anfänge Deiner Tätigkeit bei IDS denkst und mit heute vergleichst: Was hat sich geändert?
IDS war schon zu Beginn meiner Tätigkeit vor etwa 10 Jahren innovativ. Allerdings hat in diesem Bereich zwischenzeitlich eine deutliche Professionalisierung stattgefunden, die ich letztlich ja auch mit begleiten durfte. Durch den Aufbau eines eigenen Bereiches für Prozessmanagement sind wir heute schneller, schlagkräftiger und durchsetzungsstärker aufgestellt. Deutliche Veränderungen gab es im Bereich Digitalisierung. So wurden im vergangenen Jahrzehnt konsequent die Prozesse digitalisiert, automatisiert und verschlankt. IDS ist nicht zuletzt dadurch kontinuierlich auf Wachstumskurs und es macht Spaß, dies zu begleiten.
Was machst Du, wenn es nicht um Logistik und IDS geht?
In meiner Freizeit steht meine Familie an erster Stelle, mit der ich wie auch mit Freunden meine Zeit am liebsten bei gemeinsamen Unternehmungen verbringe. Ich liebe außerdem das Reisen und bin froh, nach einer coronabedingten Auszeit nun wieder vermehrt neue Länder und andere Städte entdecken zu können. Weiterhin engagiere ich mich im Gemeinderat meines Heimatortes und bin musikalisch aktiv.