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Neuer Geschäftsführer bei Gras
Neben Madeleine Boos, Jens Köster und Horst Stockschläder ergänzt seit April 2023 Christian Pirrung (44) als Kaufmännischer Geschäftsführer das Führungsteam der Gras Gruppe. Wir haben bei Christian Pirrung nachgefragt, was er bisher gemacht hat, was seine Aufgaben beim IDS Partner Gras sind und was er sich vorgenommen hat.
Herr Pirrung, Sie haben Logistik von der Pike auf gelernt. Was waren Ihre wesentlichen Stationen?
Ja, in der Speditionswelt bin ich zu Hause. Ich habe bei der Spedition Froesch in Koblenz, ein mittelständisches, inhabergeführtes Unternehmen meine Ausbildung zum, wie es damals hieß, Speditionskaufmann gemacht und wurde übernommen. Später wechselte ich zu Frigosped, ein internationaler Logistikdienstleister, spezialisiert auf temperaturgeführte Transporte. Hier war ich als Kaufmännischer Leiter und später in der Geschäftsführung tätig. Und bevor ich im April zu Gras gekommen bin, verantwortete ich bei der Spedition Zeh das Business Development.
Was hat Sie bewogen, zum IDS Partner Gras zu wechseln?
Ich komme aus der Region Koblenz und als Betriebswirtschaftler und Spediteur verfolge ich schon immer die Entwicklung der Unternehmen im Umkreis. So habe ich auch die Erfolgsstory von der Gras Gruppe sehr interessiert als Leser begleitet. Nach dem ich persönlich das Unternehmen und vor allem die Menschen bei Gras kennengelernt habe, war ich überzeugt. Dazu finde ich es spannend, mich in ein neues logistisches Geschäftsfeld einzuarbeiten. Stückgut und Kooperationsnetzwerk sind für mich Neuland, war ich doch bislang vor allem im Teil- und Komplettladungsbereich tätig.
Was sind Ihre Aufgaben?
Ich zeichne für den kaufmännischen Bereich der Gras Gruppe mit allen unseren Unternehmen verantwortlich. Das heißt, ich bin für die Finanzen, Controlling, Recht und Personal zuständig, und das für die Gras Spedition mit Hauptsitz in Neuwied, die Gras Logistik in Köln, Network Logistics (NLG) in Mannheim und Ötigheim sowie die Gras Transpack in Polch.
Sie sind jetzt ein gutes Vierteljahr in der Geschäftsleitung bei Gras. Mit welchen Zielen sind Sie angetreten?
Eines der wesentlichen Ziele ist es, die administrativen Prozesse zu zentralisieren und daraus Synergien und Potenziale zu heben. Die Speditionswelt ist heute mehr denn je margengetrieben und es gilt, die Stückkosten zu reduzieren. Die Verwaltungskosten müssen vom Deckungsbeitrag getragen werden. Potenzial für deren Reduzierung gibt es in den administrativen Bereichen, die in der Gruppe bislang vielfach noch dezentral aufgestellt sind.
Was sind Ihre Pläne für die nächsten Monate?
Um die eben genannten Synergien zu heben, gilt es die Prozesse zu optimieren und auch zu digitalisieren. Ein Beispiel ist die Digitalisierung der Rechnungsverarbeitung. Hier haben wir übrigens auch unser unternehmenseigenes IT-Unternehmen, die Informatik Team GmbH, im Boot, die uns vor allem als Implementierungspartner zur Seite steht.
Stichwort Digitalisierung: Was macht Gras, sowohl speditionell als auch für den kaufmännischen Bereich?
Ich kann vor allem für den kaufmännischen Bereich sprechen. Hier sind wir dabei, wie schon gesagt, die papierlose Rechnungsverarbeitung vorzubereiten und einzuführen, mit allen dazu erforderlichen Schnittstellen zu den anderen Systemen, wie beispielsweise der Speditionssoftware. Zu dem steht die weitere Digitalisierung der Finanzbuchhaltung auf der Agenda.
Neben der Digitalisierung ist vor allem Fachkräftemangel ein beherrschendes Thema der Branche. Welche Ideen haben Sie, um neue Mitarbeiter zu gewinnen?
Sehr interessant finde ich den Expertenkreis Personal im IDS Netzwerk. Auch wenn sich die Schwerpunkte der Aktivitäten in vielen Bereichen decken, so sind gerade der Austausch und das Teilen von Erfahrungen sehr wertvoll. So gilt es heute auf den verschiedensten Kanälen Fachkräfte und Mitarbeiter zu gewinnen. Dazu gehören vor allem Portale und die Social Media-Kanäle, aber auch – insbesondere im gewerblichen Bereich – Empfehlungen durch unsere Mitarbeiter. Gerade über diese Schiene versuchen wir insbesondere Quereinsteiger für uns zu gewinnen. Aber mehr denn je gehen wir – je nach Mitarbeitersuche – flexibel immer wieder neue Wege. Der Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt.
Doch es geht nicht nur um die Gewinnung neuer Mitarbeiter. Ganz wesentlich und mindestens genauso wichtig ist die Mitarbeiterbindung. Hier steht vor allem der Teamgedanke und Zusammenhalt – wo wir wieder beim Familienunternehmen sind – im Vordergrund. Ein Beispiel ist ein Firmenlauf, an dem wir als Unternehmen gemeinsam auf und an der Strecke teilgenommen haben.
Was sind die Besonderheiten, in einem Familienunternehmen, wie es die Gras Gruppe ist, zu arbeiten?
Ich habe immer in inhabergeführten mittelständischen Unternehmen gearbeitet. Ich weiß die flachen Hierarchien und kurzen Entscheidungswege sehr zu schätzen. In Familienunternehmen kann man sich aus meiner Sicht auf das Wesentliche, auf die Arbeit an sich konzentrieren. Und gepaart mit dem familiären und wertschätzenden Miteinander, wo man sich persönlich kennt, einfach die perfekte Kombination.
Ihr neuer zusätzlicher Standort in Polch ging vor Kurzem als das 54. IDS Depot ans Netz.
Ja, mit unserem Standort in Polch haben wir die Basis und die Kapazitäten für weiteres Wachstum der Gruppe geschaffen. Zudem soll das IDS Depot in Polch unseren gut aufgestellten Standort Neuwied entlasten. Durch die Nähe zwischen den beiden Depots, sie liegen nur knapp 40 Kilometer auseinander, haben wir jetzt die Möglichkeit, Mengenspitzen noch besser auszugleichen. Und natürlich sind wir mit dem zusätzlichen Standort in Polch auch für das IDS Netz, für uns ein elementares Standbein, in der Region Koblenz noch leistungsfähiger aufgestellt.
Und was macht Christian Pirrung, wenn es nicht um Gras, Spedition und Logistik geht?
Dann steht natürlich meine Familie im Vordergrund. Außerdem bin ich gerne sportlich unterwegs, sei es Joggen oder Mountainbiken … und das Reisen darf auch nicht fehlen.