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Wir sind ein wichtiges Glied der Transportkette

Wenn man von Spedition und Logistik hört oder liest, denkt man als erstes an Lkws. Doch es steckt viel mehr dahinter. Die Sendungen werden auf ihrem Weg zum Empfänger meist mehrfach umgeschlagen. So auch im IDS Zentral-HUB in Neuenstein. Einer der MitarbeiterInnen im Umschlag ist Max Schulz (41), seit 15 Jahren im IDS Zentral-HUB tätig und Vorarbeiter an einer der beiden Umlaufketten. Wir haben ihn gefragt, wie er zu IDS kam, was seine Aufgaben sind und was er an seiner Arbeit besonders schätzt.

Herr Schulz, Sie sind gelernter Kfz-Mechaniker und Servicetechniker. Wie sind Sie zu IDS gekommen?

Ich habe bei Audi/VW in Oberaula gelernt und war zehn Jahre, meine Ausbildungszeit mitgerechnet, dort in der Werkstatt für den Bereich Dieselmotoren tätig. Durch meine Eltern bin ich zu IDS gekommen. Mein Vater ist seit 2004 dabei und meine Mutter seit 2006. Damals, 2008 wurden Aushilfen gesucht und ich hatte bereits einen Staplerschein. Zunächst habe ich parallel zu meiner Arbeit als Kfz-Mechaniker nachts bei IDS ausgeholfen. 2011 bin ich dann komplett ins HUB gewechselt.

Was sind Ihre Aufgaben?

Angefangen habe ich in der Entladung, dann ist die Beladung dazugekommen. Mein Aufgabenfeld wurde immer größer. Seit 2014 bin ich als Vorarbeiter verantwortlich für die Beladung an einer der beiden Ketten mit 34 Relationen. Zudem sorge ich für die ordnungsgemäße Weiterleitung von Garantie- und Expresssendungen, Gefahrgut und IFS-Waren (verpackte Lebensmittel) auf ca. 90 Lkw. Und seit 2017 habe ich den Ausbilderschein für Staplerfahrer und seitdem rund 40 KollegInnen ausgebildet, darunter auch vier Frauen.

Wie sehen Ihre Arbeitszeiten aus?

Ich fange um 20 Uhr an und arbeite bis alles verladen und die Halle wieder sauber ist. Wenn alle HUB-Verkehre pünktlich ankommen, also nicht in Staus stehen, und wieder planmäßig abfahren, ist das normalerweise so gegen 4.30 Uhr. In Coronazeiten, in denen wir viele Krankheitsfälle hatten und extrem hohe Sendungsmengen, wurde es aber auch schon mal 6 Uhr morgens.

Wie kommen Sie mit der Arbeit in der Nachtschicht zurecht?

Mir kommen die nächtlichen Arbeitszeiten sehr entgegen. Ich hasse es, wenn morgens der Wecker klingelt. Ich schlafe bis ca. 13 oder 14 Uhr. Meine Termine lege ich auf den späten Nachmittag. Und morgens kann ich immer noch die Kinder zum Kindergarten bzw. zur Schule bringen.

Was schlagen Sie für Waren um bzw. haben Sie auf der Gabel?

Das kann ich gar nicht in einem Satz beantworten, da die Waren unglaublich vielfältig sind. Das reicht von Schubkarren über riesige Kabelrollen bis hin zu Waschmaschinen, von Autoreifen über Werbedisplays bis zu Tierfutter und ganz viel mehr. Pro Nacht sind es rund 3.500 Sendungen oder 4.800 Colli, vor Ostern und Weihnachten oft erheblich mehr.

Was war das Außergewöhnlichste, das Sie umgeschlagen haben?

Ach, da gibt es vieles. Es ist immer wieder überraschend, was wir alles aus einem Lkw rausholen. Einmal hatten wir eine Palette sehr teuren Wein, der Wert lag bei rund 60.000 Euro. Die Palette habe ich ganz vorsichtig bis zum Weitertransport in eine Ecke gestellt, wo ihr nichts passieren konnte. Wir haben Quads oder kleine E-Autos, die wir ganz behutsam aus dem Lkw entladen, damit sie keine Kratzer bekommen und dann fahre ich sie durch die Halle zum Tor ihrer Zielrelation.

Kennen Sie die Fahrer, die an Ihre Tore kommen?

Sicherlich kenne ich viele Fahrer, die regelmäßig den HUB-Verkehr fahren. Wir sehen uns in der Pause beim Kaffee oder auch im Hof. Bei neuen Fahrern oder Fahrern, die nicht regelmäßig kommen, gibt immer wieder Fragen zu klären, oder beispielsweise zu checken, wenn Gefahrgut geladen wird, ob sie auch einen ADR-Schein haben.

Was sind die größten Herausforderungen?

Das ist vor allem, wie zu Corona-Zeiten, wenn wir viele Personalausfälle haben und dennoch die gleiche Menge oder, wie 2020 oder 2021, extrem hohe Sendungszahlen haben.

Was mögen Sie an Ihrer Arbeit?

Für mich ist das Schönste die Teamarbeit, wenn alle Hand in Hand arbeiten, von den Hubwagenziehern über die Scannerinnen bis hin zu den Staplerfahrern. Einfach, wenn alles läuft. Aber auch, wenn die Kollegen zu mir kommen, mich fragen, wie sie beispielsweise eine sperrige Sendung aus dem Lkw bekommen oder wie sie sie am besten verladen. Und natürlich freue ich mich auch, wenn sie mich anspornen … „Du schaffst das!“ Man kann sich bei der Arbeit schon viel Anerkennung und Respekt erarbeiten. Sehr wichtig ist mir auch, dass die Lkws ordentlich geladen das HUB verlassen. Wenn das Rolltor aufgeht, soll man sehen, dass Profis am Werk waren.

Was ist die Motivation für Ihre Arbeit?

Unsere Arbeit ist wichtig, denn ohne unsere Arbeit fehlen wichtige Teile bei der Produktion, auf der Baustelle oder in der Werkstatt, warten Privatkunden auf ihre Waschmaschine oder Gartengeräte. Dazu gehört auch, dass wir achtsam mit den uns anvertrauten Waren umgehen. Denn die Kunden sind dann zufrieden, wenn sie ihre Ware pünktlich bekommen, aber auch heil und ordentlich verpackt. Am Ende jeder Schicht ist es ein tolles Gefühl, Teil der Transportkette zu sein und dafür zu sorgen, dass der Kunde seine Ware auf schnellstem Weg am nächsten Tag erhält.

Was schätzen Sie an IDS?

Wir haben einen sicheren Arbeitsplatz mit viel Wertschätzung, nicht nur zu Coronazeiten. Und wir bekommen immer pünktlich unseren Lohn. Das ist nicht überall der Fall. Besonders sind auch die Möglichkeiten der Weiterbildung … wie schon gesagt, dass ich unter anderem die Kollegen zu Staplerfahrern ausbilden darf. Und was auch ein großer Vorteil ist: Wir arbeiten im Ein-Schicht-Betrieb.

Was hat sich in den letzten 15 Jahren für Sie bei der Arbeit geändert?

Da ist vor allem der Neu- bzw. Anbau, der es uns ermöglicht hat, zusätzliche Relationen zu bedienen. Es war interessant zu beobachten, wie die Hallenerweiterung vorangegangen ist. Schade ist es natürlich immer, wenn vertraute Kollegen gehen.

Vermissen Sie Ihren erlernten Beruf?

Nein, ich habe ihn zu meinem Hobby gemacht. In der Familie und Verwandtschaft, auch für Freunde, kümmere ich mich um die Autos. Da gibt es immer was zu tun. Es macht mir Spaß, mich auch mal etwas dreckig zu machen.

Bleibt da noch Zeit für Freizeit?

Ja, da steht dann meine Familie im Mittelpunkt. Wir haben vier Kinder. Da ist immer etwas los.