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Die richtigen Innovationen erkennen und nützlich einsetzen

Frau Ott, Sie leiten das zentrale Prozessmanagement beim IDS Partner Geis Road DE. Was sind Ihre Aufgaben?

Wir sind immer dann gefordert, wenn es darum geht, speditionelle Prozesse zu gestalten, zu standardisieren und zu optimieren. In enger Zusammenarbeit mit den Key Usern aus den Fachabteilungen und dem First-Level-Support der Niederlassungen (ITS) koordiniere ich mit meinem Team einen niederlassungsübergreifenden Austausch, unterstütze beim Know-how- Transfer und erarbeite Best Practices. Mit dem Ziel, die Mitarbeiter mittels IT-Einsatz zu unterstützen und einen hohen Qualitätsstandard beizubehalten, werden optimale Lösungen geschaffen und Prozesse mithilfe der zentralen Geis IT digitalisiert.

Wie groß ist Ihr Team, wie ist es aufgebaut? Wo haben Sie Ihren Arbeitsplatz?

Wir sind zu viert im Road-Prozessmanagement, das „zentral“ angesiedelt ist. Unsere Arbeitsplätze sind in Bad Neustadt und in Kürnach. Je nach Projektlage sind wir jedoch häufig in den Road Niederlassungen unterwegs. In jeder Niederlassung sind mir ein bis drei ITSler und in jedem Fachbereich ein bis zwei Key User fachlich zugeordnet.

Wie gehen Sie bei Projekten vor?

Je nach Umfang und Anforderung der Projekte reicht das von der Prozessaufnahme und Analysearbeit über die Definition neuer Prozesse, dem Erteilen von Programmiervorgaben und der Konzeptionierung von Neuanforderungen bis hin zur Schulung der Mitarbeiter und Implementierung der neuen Vorgaben im Speditionsbetrieb. Das alles immer unter der Berücksichtigung von Qualität, Nutzen und Risiken.

Unsere Projekte leben von der Vielfältigkeit der Projektbeteiligten: Dazu gehören immer ein Mitarbeiter aus dem Prozessmanagement (Gesamtprojektleitung), ein IT-Projektleiter, ein Entwickler, ein Operativer Projektverantwortlicher aus einer der Geis Niederlassungen sowie die fachliche Expertise der Key User aus mehreren Niederlassungen, die immer wieder hinzugezogen werden. Nur gemeinsam finden wir die beste Lösung.

Worauf kommt es aus Ihrer Sicht in der Transportwelt im Allgemeinen und im Stückgut im Besonderen in Zukunft an?

Es wird immer wichtiger, valide Daten wie Adressangaben, Volumen, Gewichte, Zeitfenster und Fahrzeugausstattungen für Transporte verfügbar zu haben. Das ist Grundvoraussetzung für eine höhere Automatisierung und bessere Planungsergebnisse. Im Stückgut gilt es nach wie vor, die Variantenvielfalt der Sendungen zu meistern.

Was sind aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen?

Das ist ganz klar der Fachkräftemangel, der nur durch Innovationen und Digitalisierungen zu kompensieren ist. Dabei ist jedoch eine weitere Herausforderung, die richtigen Innovationen zu erkennen und nützlich einzusetzen. Denn: Nicht alles, was innovativ ist, ist sinnvoll oder zweckdienlich.

Welche Innovationen planen Sie bzw. die Geis Gruppe?

Zu den Schwerpunkten gehören vor allem innovative Technologien im Bereich Tourenplanung, Vermessung und Identifikation von Sendungen sowie die stetige Verbesserung unserer eingesetzten IT-Systeme für einen noch höheren Grad der Automatisierung und Prozesstransparenz. Es gilt die Themen zu identifizieren, die uns am meisten voranbringen. Und zwar so, dass wir gemeinsam in der Geis Gruppe den größten Nutzen in der Fläche erzielen.

Inwieweit ist für Sie bzw. für Ihre Arbeit der IDS Arbeitskreis Future wichtig?

Durch den engen Austausch über Innovationen, "Proof of Concepts“ oder Projektergebnisse können wir nur voneinander profitieren, aus Fehlern lernen, wachsen und das geballte Know-how der IDS Gesellschafter sinnvoll bündeln und einsetzen. Wir sitzen in der Systemspedition alle in einem Boot mit den gleichen Themen und Herausforderungen. Auch für die IDS Kooperation gilt: Gemeinsam finden wir die besten Lösungen.

Wie sind Sie zur Logistik und zum Prozessmanagement gekommen?

Ich bin seit meiner Ausbildung zur Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistungen bei Geis. Das mittelständische Unternehmen hatte bereits vor 17 Jahren einen guten Ruf in unserer Region. Auf der Suche nach einem abwechslungsreichen Ausbildungsberuf hat mich Geis beim Vorstellungsgespräch als  Unternehmen mit Zukunftsperspektiven überzeugt. Das hat sich bis heute bestätigt. Nach verschiedenen Stationen im speditionellen Bereich wie auch in der IT habe ich 2018 die Chance bekommen, den Bereich „Zentrales Prozessmanagement“ für die Geis Gruppe komplett neu mit aufzubauen. Seit Juni 2019 leite ich das Zentrale Prozessmanagement Road Deutschland.

Was reizt Sie an Ihrer Aufgabe? Was ist für Sie das Besondere an der Logistik?

Das sind die vielfältigen Herausforderungen. Mein Tätigkeitsbereich ist sehr abwechslungsreich und kreativ. Kein Tag gleicht dem anderen und ich habe die Möglichkeit, gemeinsam mit meinem Team, der Geis IT und den Key Usern sowie ITSlern der Niederlassungen Prozesse zu verändern und zu optimieren, neue IT-Lösungen zu schaffen und die qualitativen Veränderungen der Abläufe, also das Ergebnis, zu sehen.

Was war für Sie bislang die größte Herausforderung?

Das war die Digitalisierung der gesamten Abläufe in einer unserer Niederlassungen, die auf einen Großkunden ausgerichtet ist. Wir haben die komplett papierlose Abwicklung von der Erfassung über die Disposition bis zur Verladung implementiert.

Logistik gilt immer noch als „Männerdomäne“. Brauchen Frauen hier besondere Fähigkeiten?

Nein, ich glaube nicht. Ich persönlich habe bei Geis viele positive Erfahrungen gemacht, schätze die Unterstützung und zahlreichen Möglichkeiten, mich intern und extern weiterzuentwickeln, mich einzubringen und das zentrale Prozessmanagement Road Deutschland zu verantworten. Man sollte schlagfertig sein, „wissen, was man kann“ und dazu stehen und auch mal mutig nach vorne gehen, etwas wagen.

Gibt es bei Geis besondere Förderkonzepte für Frauen?

Es läuft aktuell bei uns ein Projekt zur Arbeitgeberattraktivität. Ein Teilprojekt ist dabei das „Female Empowerment“. Hier geht es darum, im Rahmen des High Potential Programs Bausteine anzubieten, die der Förderung bzw. Entwicklung von Frauen dienen.

Wir haben flexible Arbeitszeitmodelle in der Geis Gruppe, um Frauen eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen. Dazu gehört zum Beispiel auch, dass Frauen in Führungspositionen ihren Job in Teilzeit ausüben können.

Und wenn es nicht um Logistik, Prozesse und Geis geht … Wo holen Sie sich den nötigen Ausgleich zur Arbeit?

In der Natur mit meinem Hund oder auf Reisen. Und auf der Yogamatte! Yoga zu praktizieren, alles rund um Yoga und seine Philosophie zu erfahren und mein Yoga-Wissen weiterzugeben, gibt mir sehr viel. Yoga ist für mich das Allroundpaket für Körper, Geist und Seele.

Liebe Frau Ott, vielen Dank für das spannende Gespräch und Ihre ausführlichen Antworten.